Neuer 50-Tonnen-Magnet für MedAustron

Parallel zum Patientenbetrieb wird bei MedAustron an der Erweiterung der Behandlungsoptionen gearbeitet. Dies wurde vor kurzem auch wieder sichtbar, als spezielle Magnete für den dritten Behandlungsraum über das Dach in das Zentrum eingehoben wurden.

04 Dez 2018 Technik
Foto (© NLK): Ärztlicher Direktor Eugen B. Hug, Landesrat Jochen Danninger, Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Schneeberger, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Geschäftsführer Alfred Zens in einem Patientenbestrahlungsraum

Elektromagnete sind die Haupt-Bestandteile des MedAustron-Beschleunigers, sie übernehmen vor allem die Lenkung des Teilchenstrahls. Verschiede Arten von Magneten ganz unterschiedlicher Größe sind in der Anlage verbaut, der größte davon wiegt gar 120 Tonnen. Noch immer beachtliche 47 Tonnen hatte nun ein weiterer Koloss, der kürzlich an seinen Platz in einem der Bestrahlungsräume gehoben wurde. Es handelte sich dabei um einen Dipolmagnet, der später den Protonenstrahl um 90 Grad umlenken wird, um als Teil der sogenannten Gantry die Bestrahlung der Patientinnen und Patienten mit Protonen aus beliebigen Winkeln zu ermöglichen.

Für den Einhub wurden zwei Kräne benötigt: zunächst musste der Magnet von einem 200-Tonnen-Kran in die richtige Position gedreht werden, bevor ihn ein 500-Tonnen-Kran übernehmen konnte und über eine Dachöffnung an seinen Platz befördern konnte. Dabei war das Positionieren des heiklen Guts an der richtigen Stelle Millimeterarbeit, 14 Personen sorgten für den reibungslosen Ablauf des Vorhabens.

Wie auch schon andere Magnete bei MedAustron, stammt dieser von einem spezialisierten französischem Unternehmen. Etwa 14 Monate dauert es, bis ein derartiger Dipol-Magnet gefertigt ist, drei Tage nahm der Transport des 3,5 x 2,4 x 2 Meter großen Magnets in Anspruch.  Bevor dieser Magnet und damit die Gantry in den klinischen Einsatz gehen kann, ist nun noch eine Vielzahl an Installations- und Testarbeiten erforderlich. 

Davor wird bei MedAustron aber noch eine andere bedeutende Errungenschaft in den Medizinbetrieb aufgenommen, wie MedAustron Aufsichtsratsvorsitzender Mag. Klaus Schneeberger verrät:

„Bei MedAustron wird nicht zuletzt deshalb im 24/7-Modus gearbeitet, um neben Patientenbetrieb und Forschungstätigkeit auch den Ausbau bis zum Vollbetrieb zu ermöglichen. So werden zusätzlich zu Protonen im kommenden Jahr auch Kohlenstoffionen für die Bestrahlung zur Verfügung stehen, wodurch sich MedAustron vollends als eines von nur sehr wenigen Zentren weltweit im Spitzenfeld der Ionentherapie positionieren wird.“

MedAustron Aufsichtsratsvorsitzender Mag. Klaus Schneeberger verrät: