Bundesministerin für Frauen, Wissenschaft und Forschung zu Besuch bei MedAustron: Wie nichtklinische Forschung in Zusammenarbeit mit heimischen Wissenschaftsinstitutionen Wirkung zeigt
Wiener Neustadt, 4. Juli 2025. Im Krebsbehandlungs- und Forschungszentrum MedAustron im südlichen Niederösterreich wird seit 2016 geforscht: Heimische Wissenschaftseinrichtungen nutzen die Teilchenbeschleunigeranlage für Forschungsprojekte aus unterschiedlichsten Bereichen, von Strahlenbiologie bis zur Weltraumforschung. Bundesministerin Eva-Maria Holzleitner machte sich vor Ort ein Bild über den Status der Forschungstätigkeiten am MedAustron.

Die einzigartige Infrastruktur des Zentrums – allen voran der Teilchenbeschleuniger, der unterschiedliche Strahlparameter in einen ausschließlich für Forschungszwecke genutzter Bestrahlungsraum liefert, sowie modern ausgestattete Labors – schafft ideale Bedingungen für spezifische und interdisziplinäre Forschungsprojekte. Dies wird durch eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem Bundesministerium für Frauen, Wissenschaft und Forschung und MedAustron ermöglicht: neben der Nutzung der Infrastruktur ist auch der Zugang zu Strahlzeit für Forschungszwecke vertraglich geregelt. Diese wird außerhalb des klinischen Betriebs, vorwiegend an Wochenenden, den Forschenden zur Verfügung gestellt. Im Jahr 2024 waren durchschnittlich 59 externe Wissenschaftler*innen am Standort in Wiener Neustadt tätig – unter anderem von der MedUni Wien, TU Wien, FH Wiener Neustadt und dem Institut für Hochenergiephysik. Besonders erfreulich ist der für den MINT-Bereich hohe Frauenanteil von etwa 41%.
Bundesministerin für Frauen, Wissenschaft und Forschung Eva-Maria Holzleitner, BSc betont: „Forschungseinrichtungen wie MedAustron zeigen eindrucksvoll, wie hoch spezialisierte Infrastruktur in Zusammenarbeit mit heimischen Wissenschaftsinstitutionen neue Erkenntnisse mit gesellschaftlicher Relevanz hervorbringt. Es freut mich besonders, dass hier nicht nur exzellente Forschung betrieben wird, sondern auch der hohe Frauenanteil in einem technisch-naturwissenschaftlichen Umfeld zeigt: Wissenschaft kann und muss chancengleich sein.“
Mag. DI Dr. Thomas Schreiner, Koordinator der nichtklinischen Forschung bei MedAustron ergänzt: „Wir blicken bereits auf eine beinahe zehnjährige erfolgreiche Zusammenarbeit mit österreichischen und internationalen Forschungsinstitutionen zurück, die durch die Kooperation mit dem Bundesministerium für Frauen, Wissenschaft und Forschung ermöglicht wird. Dadurch konnten seit 2016 über 6.400 Stunden an Strahlzeit für Forschungszwecke verwendet werden. Die erreichten wissenschaftlichen Ergebnisse spiegeln sich in über 160 in Fachzeitschriften veröffentlichten Manuskripten sowie in über 150 abgeschlossenen akademischen Arbeiten wider.“
Das aktuelle Forschungsprogramm 2025- 2027 wird durch 1.056 Stunden Strahlzeit pro Jahr realisiert und fokussiert sich auf folgende Bereiche: Angewandte Teilchen- und Medizinphysik, Technische Innovationen und klinische Implementierung, Biophysik und molekulare Strahlenbiologie sowie Beschleunigerphysik. Daneben gibt es auch die Möglichkeit, Studierenden den Umgang mit einem Teilchenstrahl in praktischen Laborübungen näherzubringen.
Behandlung und Forschung von Beginn an bei MedAustron unter einem Dach zu vereinen, zeichnet das Zentrum aus. DI Franz Dinhobl, Abgeordneter zum nö. Landtag und Stadtrat in Wiener Neustadt, hebt in dem Zusammenhang hervor: „Die Realisierung von MedAustron in dieser Form war eine gemeinsame Anstrengung des Bundes, des Landes Niederösterreich und der Stadt Wiener Neustadt. Unser Anliegen ist es, diese Erfolgsgeschichte als gemeinsames Projekt auch in Zukunft weiterzuschreiben.“
Abschließend betonen Geschäftsführer DI Alfred Zens und Geschäftsführer und Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Eugen B. Hug:
„Bei MedAustron sind wir bedacht, einerseits natürlich relevante Erkenntnisse zügig in die klinische Anwendung zu integrieren, und andererseits auch andere Forschungsbereiche von Teilchendetektoren bis zur Weltraumforschung zu unterstützen.“